Diese Woche ging es von Montag bis Freitag 5 Tage die
Anapurna Route entlang.
Nach 1 ½ Stunden Fahrt erreicht wir den Ausgangspunkt…im
Regen. Also erstmal Regenschirme gekauft (zum Glück hatte ich mir noch eine
Regenjacke zugelegt) und dann zogen wir vier, unser Guide Santos, der Träger
Mansi, und Carren los.
Der erste Wandertag führte nach Ulleri. Leider blieb es den
ganzen Tag über bewölkt, aber da wir ja 5 Tage Zeit haben, dachten wir uns am
ersten Tag noch nichts weiter dabei. Die Strecke führte durch winzige
Bauerndörfer, Reisterrassen, Schluchten und Wälder. Unser Träger hatte einiges
zu tragen, ich will nicht wissen, wie er die 5 Tage durchgehalten hat…Zum
Mittagessen gab es dann den ersten Alkohol…Chan. Einen nepalesischen Reiswein,
der nicht besonders gut schmeckt und auch sehr dickflüssig ist. Aber man
probiert ja alles und so haben wir auch diese Stärkung zu uns genommen. Denn
kurz darauf ging es steil bergauf. 3200 Treppenstufen nach Ulleri. Nach 2
Stunden Treppensteigen haben wir dann unser Etappenziel erreicht. Zur Feier des
Tages gab es ein Bier bis schließlich unser Guide mit Rum ankam, den man mit
heißem Wasser trinkt. Etwas besäuselt stiegen wir also abends ins Bett und
schliefen seelenruhig in den eher spartanischen Zimmern ein…
Der 2. Tag führte nach Ghorepani. Auch heute war das Wetter
eher bescheiden, doch für kurze Zeit konnten wir beim Frühstück den Anapurna
South (ca. 7200m) bestaunen.
Diesen Motivationsschub hatten wir auch gut nötig, denn
heute waren abermals mehr als 1000 Höhenmeter zu bewältigen. Die Landschaft
hier ist einfach atemberaubend. Ein sattes Grün auf den Feldern, vermooste
Wälder, die durch die Nebenschleier einen mystischen Eindruck verleiht
bekommen. Beschreiben lässt sich das alles schwer, und auch durch die Bilder
kann man nur erahnen wir traumhaft schön es hier ist.
Abgestiegen sind wir abends in der „Super View Lodge“ – die
ihren Namen aber heute leider nicht verdient hatte.
Am kommenden Tag erreichten wir die Passhöhe auf 3300m.
Eigentlich wollten wir uns um 4 Uhr den Sonnenaufgang über dem Himalaya
anschauen, aber das wurde uns durch die Wolken kräftig verdorben…
Die Strecke ging rauf und runter, abermals durch Dörfchen,
Plantagen und Wälder. Zum Mittagessen bereitete uns Mansi eine Brennnesselsuppe
zu, die gut für den Magen sein soll. Geschmeckt hat sie super, ob sie gut für
den Magen war weiß ich nicht, ich hatte bisher zum Glück noch keine
Probleme…Obwohl die sicherlich kommen werden, bei den hygienischen
Verhältnissen. Abends tranken wir abermals Rum und Bier und verköstigten uns
mit Dahl Baht (unsere Begleiter essen das hier 2-mal am Tag).
Ein Erlebnis war dann noch die Dusche… Ich hatte mich zu
spät aufgerafft und so musste ich im stockdunkeln duschen, bei dem nur das
Feuer aus dem Heizkörper des Wassers zu sehen war. Der Heizkörper baumelte von
der Decke und ich konnte nur hoffen dass nichts passiert wenn Wasser
hineinkommt. Zudem war die Dusche nicht verstellbar und so verbrannte ich mir
Kopf und Haut und absolvierte schließlich den schnellsten Duschvorgang meines
Lebens.
Tag 4 war ein entspannter Spaziergang von ca. 3 Stunden. Was
nicht heißen soll, dass es nicht bergauf gegangen wäre. Zudem kamen noch einige
nicht ganz so erfreuliche Wanderbegleiter. Blutegel. Nachdem jeder von uns ca.
20 Blutsauger aus den Beinen entfernt hatte erreichten wir zur Mittagszeit das malerische Dorf Ghandruk. Um die tausend
Jahre alt und wirklich sehr hübsch anzuschauen, wie es am Hang zwischen den
Nebelschleiern hervorschaut. Als Appetizer gönnte ich mir heute mal einen
Chickenkopf. Den isst man ganz, er war zwar geröstet, und trotzdem konnte man
die Konturen noch sehr gut erkennen. Die Knochen waren etwas schwer zu beißen
ansonsten hat es aber prima geschmeckt… :-D
An unserem letzten Tag ging es dann den ganzen Weg bergab,
den wir bisher bergauf gelaufen waren. Nach 10 Minuten ereignete sich dann
spektakuläres. Die Wolkendecke lüftet sich…. Für 20 Sekunden bekommen wir einen
Blick auf den Anapurna (8100m)…dann verschieben sich die Wolken vor den Berg
und verharren….Zum Vorschein kam nun für ca. 20 Minuten der Gangapurna. Ein
etwas kleinerer Himalaya- Berg, aber am Ende dann also doch noch ein „Happy-
End“ – wenn es das überhaupt gebraucht hätte, bei 5 genialen Tagen.
Einen 8000er zu sehen ist schon ein einmaliges Ereignis….
Nachdem wir alle gesund in Phokara angelangt waren, gingen
wir Abends noch etwas essen und trinken. Gelandet sind wir zufälligerweise in
einer Dance-Bar (unsere nepalesischen Begleiter hatten sie empfohlen) bei der
sich Jungs und Mädchen auf der Tanzfläche versuchen. Ich habe selten Leute
schlechter tanzen gesehen….
Heute bin ich wieder in Kathmandu im Hostel angelangt und
muss nachher mal fragen wie genau jetzt die nächste Woche aussieht. Sollte der
Strom heute Nacht halten, werde ich mir auch das Finale anschauen können.
In diesem Sinne,
Namasté
zu Beginn des "Stairway to Heaven"
Anapurna- South
auf dem Weg nach Mordor
Ghandruk
Gangapurna -7455m
am Ziel der Reise....